Ob Menschen wohl zur Treue taugen??
So lang` voll Reiz das NEUE ist?
Betrachte Deines Hundes Augen,
SIE sagen Dir was Treue ist!
*
Die Schöpfung gab nicht einem Jeden
das Glück der Sprache in den Mund,
doch diese Augen können reden,
so viel Gefühl gibt nur ein Hund.
*
Zwei Augen können Hunde geben
aus einer Seele tiefen Grund.
Man sagt so leicht: Ein Hundeleben ...
... und doch beschämt uns oft ein Hund.
(T. Wiesmann)

Der letzte Gang

Bin ich einst gebrechlich und schwach
Und quälende Pein hält mich wach
Was du dann tun musst - tu es allein,
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass du sehr traurig, verstehe ich wohl,
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehen,
muss deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

Wir lebten in Jahren voller Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei!

Begleite mich dahin, wo ich hingehen muss,
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit  - ich bin sicher - wirst du es wissen,
es war deine Liebe, die du mir erwiesen,
Vertrauender Laut ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme dich nicht, wenn du es einst bist
- der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint,
Es soll nicht sein, dass dein Herz um mich weint.

Autor unbekannt,übersetzt von Werner Schuster

Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.
Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Ich bin der Morgentau.
Wenn du aufwachst in des Morgens Stille, bin ich der flinke Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.

Stehe nicht an meinem Grab und weine
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.

Abschied nehmen...

Gehe jeden Gang mit mir, besonders den Letzten.
Sage dann nicht ich kann nicht,
ich liebe Dich bis zu meinem letzten Atemzug,
bis meine Augen sich schließen.
Ich gehe getrost von dieser Welt, wenn ich Deine Hand
in meiner letzten Stunde spüre und sie mich zärtlich streichelt.
Und, wenn ich Deine leise Stimme höre,
die sanft zu mir spricht "ich liebe dich".
Nur dann fällt mir der Abschied leichter ...

(Verfasser: unbekannt)

Viele Jahre ist ein Tier ein Mitglied der Familie, Spielkamerad, Freund, Bewacher.
Die plötzliche Stille in der Umgebung ist kaum zu ertragen.
Niemand schleckt uns die Hand, keiner begrüßt uns schwanzwedelnd in unbändiger Ausgelassenheit an der Haustür und keiner dreht sich nach einem Regenspaziergang im "Schnauzertanz" und läuft sich im Galopp durch alle Räume nach dem Abtrocknen mit dem Handtuch warm.
Man verlor ein Stück Gesellschaft, Fröhlichkeit und Zuneigung.
Wenn das Tier stirbt, stirbt ein Teil des Menschen mit.

Die Trauer muß verarbeitet werden. Es kommt darauf an, wie das geliebte Tier gestorben ist.
Schmerzhaft, abrupt aus dem Leben gerissen oder sanft zu Hause in den Armen des Besitzers nach einem erfüllten Leben oder nach langem Leiden erlöst.

Es braucht Zeit, um darüber hinweg zu kommen.
Versuchen Sie dankbar zu sein, für die Zeit mit dem Tier in glücklichen Stunden.
Vielleicht existieren Fotos oder gar ein Video das Sie an die schönen Stunden erinnert.
Oft helfen Gespräche mit anderen Hunde- bzw. Tierbesitzern oder Freunden, die sich in die Lage versetzen können.
Oder ein neuer tierischer Gefährte, dem man seine Liebe schenken kann. Mit Kindern, die ein Tier verloren haben, ist es angebracht, behutsame Gespräche zu führen und die Gefühle ernst zu nehmen.

In unserer kühlen Gesellschaft ist es für viele Menschen nicht zu verstehen, wie man einem Hund, einer Katze, einem Hamster oder Meerschweinchen, möglicherweise sogar einem Wellensittich oder Fisch nachtrauern kann. Es sind ja "nur" Tiere.
Aber das sind unwissende gefühlsarme Menschen, die vielleicht irgendwann eines besseren belehrt werden.



Daß mir der Hund das Liebste ist, sagst du oh Mensch, sei Sünde.
Der Hund bleibt dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

(Eingesand von Shadowman)

Das Testament einer Katze

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament,
um ihr Heim und alles, was sie haben,
denen zu hinterlassen, die sie lieben.
Ich würde auch solch´ ein Testament machen,
wenn ich schreiben könnte.

Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so geliebten Schoß,
die sanft streichelnde Hand,
die liebevolle Stimme,
den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
gehalten im liebendem Arm.

Wenn ich einmal sterbe, dann sag' bitte nicht:
"Nie wieder werde ich ein Tier haben,
der Verlust tut viel zu weh!"

Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus
Und gib' ihr meinen Platz.

Das ist mein Erbe.
Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles,
was ich geben kann.

Die gerade Straße durchschoß die Nacht wie ein Pfeil, dessen Zielpunkt man nicht sehen konnte. Beruhigend klang das Abgasgeräusch aus dem Carbonendtopf. Die Drehzahlmessernadel schnellte auf 8300 U/min und beschleunigte die Yamaha R1 auf etwa 120 Stundenkilometer. Langsam ging der Adrenalinspiegel wieder auf normale Werte nach der Kurvenfahrerei in Sensbachtal. Ich saß auf dem Motorrad und hatte das Gefühl als würde ich durch die schwarze Nacht schweben. Immer weiter, immer schneller. Ich lächelte. Für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde irritierte mich ein leuchtender Punkt. Wie ein Katzenauge das mitten auf der Straße schwebte. Wie ein Stern der um die Sonne kreist , doch das Licht des „Sterns" strahlt etwas ängstliches und panisches aus.

Ich komme überhaupt nicht dazu weiter darüber nachzudenken. Wie schon hundert mal trainiert ziehe ich die Vorderradbremse und gleichzeitig trete ich die Hinterradbremse. Die Reifen der Yamaha stöhnen auf, Rauch auf der feuchten asphaltierten Straße bildet sich, das Motorrad scheint quer zu stehen. Ich beiße auf die Zähne biß es mir weh tut, dann erfolgt ein heftiger alles Schluckender Schlag, läßt mich von den Haarspitzen bis in die Fußzehen erzittern, es zieht mich wie in ein großes schwarzes Loch........

..........ich habe das Gefühl als liege ich vibrierend auf dem Boden, ich spüre nichts, nicht mal Kälte oder Nässe, nichts, nur dieses vibrieren. Meine Augen müssen weit aufgerissen sein doch ich sehe nur Schwärze. Wieviel Zeit vergeht kann ich nicht bestimmen, es scheint auch egal zu sein. Langsam schließe ich die Augen, es ist mehr ein Reflex als ein koordinierter Ablauf. Ich bin so müde, ich will nur noch schlafen. Die Lider zucken störend, in unermeßlicher Ferne höre ich mich stöhnen. Wieder öffne ich im Unterbewußtsein die Augen und sehe Nebelschwaden über den dunklen Waldboden gleiten. Sie sind wie Boten. Als würden sie mir ihre Hand zu strecken und mich fortreißen wollen. Doch ich bin so müde. Ich will mich fallen lassen, in ein wunderbare warmes Loch. Ich schmecke salzigen Geschmack im Mund und schließe wieder die Augen. Gleiten, ein angenehmes Gleiten, so ein wunderbares Gefühl, alles scheint weit weg zu sein. Schlafen..

Ein Röhren erschrickt mich ins Mark, ich reiße die Augen auf und starre in den dunklen Wald. Wieder dieses panische, schmerzliche Röhren. Langsam stemme ich den Oberkörper auf, es fällt mir so schwer, da ich das Gefühl habe als würden Tonnen auf meinem Lederkombie drücken. Ich habe einen klaren Blick und einen verschwommen. Mein Visier, es ist mein Visier das in der Mitte durchgebrochen ist, langsam öffne ich noch den verbliebenen Rest. Wie in Zeitlupe schaue ich mich um. Etwa zehn Meter von mir liegt die Yamaha und im anklagen Ton dreht sich das Hinterrad. Gleichbleibend aber auch beruhigend wirkt das Geräusch auf mich. Kraftlos sacke ich wieder zusammen und werde durch einen glühenden Schmerz in der Brust zum Stöhnen gebracht. Wieder schließe ich die Augen.....

Doch da ist es wieder, dieses ängstliche, panische Röhren. Weit reiße ich die Augen auf, es kann nicht weit weg sein nur ein paar Meter vor mir. Und wieder stütze ich mich hoch, Schwindel überfällt mich, aber ich ziehe mich vorwärts. Über Zweige und Wurzeln von denen ich meine, sie wollten mich fest halten. Doch das erneute Röhren gibt mir einen Energieschub und so ziehe ich mich weiter und weiter. Dann sehe ich ihn, ein braungraues Fell. Schmutzig liegt es auf dem feuchten Waldboten. Wie erstarrt schaue ich auf dieses graubraune Bündel. Auf einmal kommt Bewegung in das Fell. Blitzschnell schießt der Kopf des Hirsches empor, seine schwarzen aufgerissenen Augen sehen genau in die meinen und in Panik versucht sich das Waldtier zu erheben. Doch in einem Schrei voller Schmerz und Angst fällt es wieder zurück. Nur diese Schwarze Augen schauen mich anklagend aber auch todesänglich an.

Ruhig mein Freund, so versuche ich den Hirsch zu beruhigen, ich tu dir nichts. Unsere Blicke brennen sich fest. Nur schauen mich keine panischen Augen mehr an, sondern neugierige. Weiter kämpfe ich mich über den Waldboten, ziehe und robbe mich weiter. Der Hirsch wächst weiter vor mir empor und kurz bevor ich ihn berühren kann, versucht er einen erneuten Fluchtversuch. Doch genau wie der erste endet er im zusammen brechen und Aufröhren aus Schmerz und Angst. Ich sehe die Hinterläufe, sie sehen aus wie zerknickte Streichhölzer, Blut sickert auf dem Waldboden.

Bitte, ich will dir nichts tun, quäle dich nicht, bleibe liegen. Ich streichle über den Hals des Rehes das sich so schön warm und zart anfühlt. Es beruhigt mich und wieder sehe ich in die Augen des Hirsches, nur spüre ich diesmal keine Panik und Angst mehr. Ich spüre Vertrauen und Liebe unsere Blicke schmelzen einander fest und diese Augen habe etwas vertrautes, absolut Liebes. Ich kenne diesen lieben Blick nur zu gut. Die warmen Bernsteinfarbenen Augen. Ich lächle und ziehe mich weiter zu meinem „Freund". Langsam streife ich meine Handschuhe aus und wieder berühre ich dieses so sanfte Fell. Streichle über den mächtigen Kopf. Und schaue in die Augen meines besten Freundes, die Augen meines Hundes Kimba.

Unaufhaltsam flieht das Leben aus dem Körper des Tieres an dem ich so viel Liebes und Gutes in Verbindung setze. Ich habe den Kopf in meinem Arm und der Tierarzt läßt mich alleine. Die letzte Schlacht ist verloren in einem Krieg der vier Tage gedauert hat. Er endet auf einem sterilen Edelmetalltisch einer Tierarzt Praxis. Minuten vergehen, ich scheine wie in Trance. Ich lege den Körper meines Freundes in mein Auto. Es geht wieder heim, er liegt im Kombi auf seiner warmen Decke als würde er schlafen. Unterwegs besorge ich noch Bier. Daheim im Garten hebe ich ein mächtige Loch aus, lege meinen Freund hinein und gebe noch einige Sachen wie ein Stofftier, ein Bild von meiner Frau hinzu. Dann fallen die Klumpen feuchter und kalter Erde auf die Decke und das Grab wird geschlossen. Das war am 4 März 2004, der schlimmste Tag in meinem Leben. Irgendwann fand sich so was wie Normalität wieder ein, doch es war nicht mehr das selbe. Hätte ich nicht so eine liebe Frau, dann wüßte ich nicht wie es hätte weiter gehen sollen. Jeden Tag sehe ich ihn, finde seine Spuren im Haus. Rede mit ihm , schaue die Bilder an.........

Langsam laufe ich über Gras, ich fühle mich wohl. Immer weiter führt mich mein weg über die Wiese. Ich lächle. Automatisch werden meine Beine gelenkt, bestimmen Richtung und Tempo. In unmittelbare Nähe schält sich ein Brücke in wunderbaren weichen warmen Farben heraus. Genießend nehme ich Stufe um Stufe bis ich die Brücke überquert habe. Ich bleibe stehen und mein Blick sucht den Horizont ab. An einem schwarzen Punkt bleiben meine Augen kleben. Ich lächle wieder. Größer und größer wird der Punkt, alles scheint in Bewegung zu sein. Auf einmal springt mich der schwarze Punkt an und eine Zunge leckt über mein Gesicht, immer und immer wieder und ich sehe ich die lieben Augen die schon so lange aus meinem Leben verschwunden waren aber nie aus meinem Herzen.

(Eingesand von Kimbas Papa, der hier auf der Regenbogenbrücke einen kleinen Platz gefunden hat)
Ein niedergeschriebener Traum